Mittwoch, 24. Juli 2013

Rezension zu "Assassino" von Gerd Ruebenstrunk

Assassino
Inhalt:
Martin Bergmann, Millionär, schickt seine Tochter Kati und deren Freund Chris auf die Suche nach einer geheimnisvollen Fiebelscheibe. Diese Reise führt die beiden jungen Archäologen nach Dubrovnik. Doch anstatt dort die Fiebelscheibe zu finden, stoßen die beiden auf Ilyas. Ein junger Mann, der sich nicht an seine Vergangenheit erinnern kann und die beiden mehr als einmal in gefährlichen Situationen zur Seite steht. Denn schon bald stellt sich heraus, das sie nicht die einzigen sind, die  sich auf der Suche nach der geheimnisumwobenen Fiebelscheibe befinden....



Meine Meinung:
Komischerweise hat mir das Buch während lesen besser gefallen als jetzt, nachdem ich damit fertig bin.
Erst im Austausch mit anderen Lesern sind mir die vielen Schwächen so richtig aufgefallen, die dieses Buch nun mal hat.
Das wären zum einen die Figuren. Die 17-jährige Kati hat einen unglaublich hohen IQ von 198, zu dem ihr Verhalten jedoch oft nicht so richtig passte. Auch war ihr Charakter in vielen Fällen etwas widersprüchlich, war sie doch misstrauisch und fühlte sie sich einerseits ohne besonderen Anlass verfolgt, schenkte jedoch im nächsten Moment wildfremden Menschen ihr Vertrauen. Ich wurde irgendwie nicht richtig warm mit ihr.
Die Liebesgeschichte zwischen ihr und Ilyas empfand ich als sehr merkwürdig. Man kann es eigentlich nicht mal als eine solche bezeichnen, denn eigentlich war da nichts- außer einer Umarmung. Von Beginn an fühlten sie sich zwar zueinander hingezogen, unternahen jedoch nichts um dem anderen näher zu kommen. In dieser Hinsicht fand das ganze Buch über keine Entwicklung statt und ich hätte mir hier ein bisschen mehr Gefühl, ein bisschen mehr Liebe gewünscht. Oder man hätte es gleich weglassen sollen, das wäre auch eine Option gewesen.

Es gab jedoch auch Personen, die auf mich gut durchdacht wirkten. Seamus, eine Person die im weiteren Verlauf der Geschichte auftaucht, war mir sehr sympathisch. Genauso wie Ilyas.
Die Handlung an sich fand ich sehr spannend aufgebaut. Teilweise hatte ich das Gefühl, zwei voneinander getrennte Geschichten zu lesen. Da war einmal die Suche nach der Fiebelscheibe, und dann die Reise in Ilyas Vergangenheit. Letzterer es fand ich besonders spannend, diese Szenen waren für mich auf jeden Fall ein Höhepunkt in der Geschichte.
Auch Überfälle waren regelmäßig an der Tagesordnung, wobei ich es immer spannend fand, wie sie Kati und ihre Freunde aus diesen Situationen befreiten. Wenn es dann jedoch ein wenig zu sehr ins unglaubwürdige Abrutscht, wie bei der Szene in der alten Lagerhalle, dämpft das den Lese Spaß ein wenig.
Diese Kritikpunkte haben mich jedoch alle lange nicht so sehr gestört wie die Auflösung am Ende des Romans. Schwierig, an dieser Stelle meine Eindrücke zu beschreiben, ohne zu viel zu verraten!
Auf jeden Fall war mir die Auflösung zu einfach, zu plötzlich, zu gewollt und unglaubwürdig! Außerdem ist vieles für mich noch unklar, was aber auch daran liegt, dass dieser Roman vermutlich als Zweiteiler ausgelegt ist.
Nichtsdestotrotz habe ich mich während es Lesens relativ gut unterhalten gefühlt. Wenn man über die Ungereimtheiten hinwegsehen kann, bietet sich einem eine durchaus lesenswerte Geschichte.  Der Schreibstil von Gerd Ruebenstrunk liest sich dadurch, dass er einfach gehalten ist, sehr flüssig. Gekonnt vermischt er Fantasy und alte Sagen mit einem Abenteuerroman. Und auch die Atmosphäre der Handlungsorte Dubrovnik und Istanbul fand ich sehr gut eingefangen, soweit ich das beurteilen kann.

Fazit:
Nachdem mir erst einmal all diese Schwächen aufgefallen sind, fällt es mir schwer darüber hinwegzusehen. Bleibt nur zu hoffen, dass der Autor aus seinen Fehlern lernt und diese nicht im Folgeband widerholen wird!

Facts:
Erscheinungsdatum Erstausgabe : 05.03.2013                                
Verlag : ars edition
ISBN: 9783760786810
Fester Einband: 384 Seiten
Sprache: Deutsch
Preis: 16,99 Eur0

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